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Als Coach erfolgreich

3 Voraussetzungen für eine erfolgreiche Tätigkeit als Coach

Christine | VISION SESSION | Die Vision führt uns an! - Der Podcast für visionäre Team- und Organisationsentwicklung


Als Coach erfolgreich

 

Heute gehe ich mit dir der Frage nach, was uns als Coaches erfolgreich macht. Und keine Angst, das wird hier keine Marketing-Folge oder dergleichen. Ich schaue mit dir dieses Mal nicht auf so Themen wie Zielgruppe und Positionierung

 

Ich mag mit dir eher auf Praktiken schauen, die uns dabei helfen, nicht nur als Coach mit unserer Tätigkeit zu starten, sondern vor allem auch nachhaltig dabei zu bleiben.

 

Denn als Coach zu starten ist relativ einfach. Aber sich zu etablieren, wirksam zu sein und dabei zu bleiben, das ist schon wieder eine ganz andere Sache. 3 Voraussetzungen habe ich heute für dich, die dir helfen, in deiner Tätigkeit als Coach erfolgreich zu werden - und natürlich auch zu bleiben.

 


Was bedeutet überhaupt Erfolg?

Was bedeutet es überhaupt, als Coach erfolgreich zu sein? Sicherlich ist das eine Sache, die jeder und jeder von uns anders definiert. Ich kann mir vorstellen, dass du eine ganz eigene Definition davon hast, wann du erfolgreich bist.

 

Ich persönlich empfinde mich in meiner Arbeit erfolgreich, wenn ich erlebe, dass ich wirksam bin. Wenn ich in den Prozessen in Teams bemerke, dass die Zusammenarbeit gelingt. Dass da ganz neue Dinge entstehen. Und es zu Aha-Momenten kommt. Dann erlebe ich mich in meiner Arbeit als erfolgreich. Denn es hat dann einen Unterschied gemacht, dass ich in die Arbeit mit dem Team eingestiegen bin.

 

Aber auch, wenn ich aufgrund der guten Zusammenarbeit, die Menschen mit mir erleben - oder die wir miteinander erleben - weiterempfohlen werde. So geht meine Tätigkeit einfach immer weiter, ohne dass ich viel hinzutun müsste. Auch das ist für mich persönlich ein Kriterium für Erfolg.

 

Und wie komme ich darauf? Ich bin neulich mal wieder über die Zahlen unterschiedlicher Studien gestolpert, die sich mit dem Coaching-Markt befassen. Zum einen fand ich interessant, dass im Jahr 2016 weltweit 53.300 Personen als Coaches gearbeitet haben (vgl. ICF Global Coaching Study 2016). Natürlich gibt es auch Studien, die sich nur auf den Coaching-Markt in Deutschland beziehen. Gemäß der 3. Marburger Coaching-Studie sind es insgesamt 8.000 Coaches, die in Deutschland tätig sind (vgl. 3. Marburger Coaching-Studie 2013).

 

Bedenken muss man hierbei allerdings, dass es auch noch weitere Beratende gibt, die sich nicht unbedingt Coach nennen. Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Supervision und Coaching e.V. (DGSv), arbeiten in Deutschland auch noch insgesamt 6.800 Supervisor*innen.

 

Festhalten können wir also, dass in Deutschland rund 15.000 Beratende in unterschiedlichen Formaten tätig sind.

 

Die Studien zeigen außerdem, dass der Coaching-Markt kontinuierlich wächst. Dass es also einen steigenden Bedarf gibt. (Vgl. Frank Bresser Consulting Köln 2013) Das hat sicherlich auch etwas mit den sich verändernden Herausforderungen unserer Arbeitswelt zu tun. Dadurch kommen immer mehr Coaches auf den Markt. Sicherlich auch, weil sie denken, dass dieser Markt sehr lukrativ sein könnte. Na klar, schließlich wächst dieser ja kontinuierlich. 

 

Aber: All diese Coaches und Beratende schwemmen nicht einfach den Markt und bleiben dann auch dort. Nein! Manche bleiben und andere gehen wieder.

 

Und hier wird es nun interessant. Wer schafft es denn zu bleiben? Denn, wie eingangs erwähnt: Sich dazu zu entscheiden, eine Tätigkeit als Coach zu beginnen, das ist relativ einfach. Sich auf dem Markt jedoch zu etablieren, das ist schon eine ganz andere Nummer. Und da schauen wir jetzt mal näher rein, was es dazu braucht. 3 Punkte habe ich ja heute für dich mitgebracht. 3 Voraussetzungen für eine erfolgreiche Tätigkeit als Coach.

1 | Eine Grundausbildung

Bestehende Studien haben vor allem Coaches befragt, die im Durchschnitt 11 -13 Jahre auf dem deutschen Coaching-Markt unterwegs waren (vgl. 3. Marburger Coaching-Studie 2013; 4. Marburger Coaching-Studie 2018). Das heißt, wir können davon ausgehen, dass es sich hier um Coaches handelt, die nicht gleich - oder nach kurzer Zeit - wieder vom Markt verschwunden sind. Das ist schon mal eine  hilfreich Information. Auch für die Einordnung der weiteren Ergebnisse.

 

Denn zum Beispiel wurde auch untersucht, wie diese Coaches ausgebildet waren. Und - jetzt halt dich mal fest - ganze 85,4% dieser befragten Coaches hatten eine Ausbildung abgeschlossen. Eine Grundausbildung im Coaching. (Vgl. 4. Marburger Coaching-Report 2018)

 

Und sogar die Zeitspanne dieser Grundausbildung wurde durch die Studie erfasst. Eine Grundausbildung umfasst demnach im Durchschnitt 48 ganze Unterrichtstage und geht über einen Zeitraum von 20 Monaten. (Vgl. ebd.)

 

Was heißt das jetzt? Die Zahlen zeigen uns: Die Coaches, die sich da etablieren, das sind nicht unbedingt Personen, die so nach Gefühl oder nach eigenen Erfahrungen in Teams und im Führungscoaching agieren. Nein! In erster Linie haben wir professionelle Coaches auf dem Markt. Personen, die in eine Ausbildung investiert haben.

 

Die Ausbildungen können dabei recht unterschiedlich sein. Systemische Ausbildungen stehen hoch im Kurs. Aber auch Ausbildungen in NLP oder Mediation sind häufig anzutreffen.

 

Und wozu so eine Ausbildung? Eine Ausbildung eignet sich erst einmal dafür, dass wir theoretische Modelle zur Verfügung haben, mit denen wir menschliches Verhalten - oder auch das Verhalten von Gruppen - einordnen können. Um damit dann auch weiter zu arbeiten.

 

Mal ein Beispiel: Im Systemischen gibt es so Leitgedanken, die beispielsweise besagen, dass ein Phänomen wie Widerstand auch einfach nur eine Form von Kooperation ist. Wenn ich das jetzt verinnerlicht habe, dann hilft mir das natürlich in meiner Praxis weiter. Denn, sagen wir mal, ich würde mit Widerstand konfrontiert, dann gerate ich nicht ins Stocken. Dann weiß ich für mich: "Ah, das Team benötigt hier etwas anderes. Interessant. Was könnte das denn sein?" Ich bleibe also neugierig und könnte das Team fragen, was es benötigt.

 

Wenn ich dieses Wissen und die Haltung nun nicht hätte, dann könnte ich auch sagen: "Ja, mit dem Team kann man nicht arbeiten. Die machen ja überhaupt nicht das, was ich vorbereitet habe. Die machen nicht mit. Die sind so widerständig, die wollen sich einfach gar nicht entwickeln."

 

Okay, vielleicht ein bisschen überspitz, aber ich denke, im Kern wird es klar: Eine Grundausbildung ermöglicht es uns, dass wir Coaches einen anderen Handlungsspielraum erhalten. Dass wir in der Lage sind, weiter lösungsorientiert zu arbeiten und dem Team, der Gruppe, der Führungskraft - wem auch immer - weitere Angebote zu machen.

 

Und genau das ist der Punkt der Professionalität. Denn gutes Coaching beruht auf Theorien, auf Haltungen, auf Techniken, die über das normale Alltagswissen hinausgehen. Gerade das macht diesen entscheidenden Unterschied für unsere Coachees aus. Denn würde es diesen Unterschied nicht geben, könnten unsere Coachees auch einfach einen guten Freund um Rat fragen. Aber wir wollen ja einen Unterschied machen. Und im besten Falle wirksam sein. Dafür benötigen wir ein Wissen, das über das gängige Alltagswissen hinausreicht.

 

Also: Um wirksam sein zu können, brauchen wir eine Grundausbildung. Denn damit schaffen wir uns eine professionelle Ausgangsbasis. Und wenn wir wirksam sind und eine gute Qualität abliefern, dann haben wir als Coaches auch die Chance, dass unsere Dienstleistung auch weiterempfohlen wird. Und damit können wir uns Stück für Stück auf dem Markt etablieren.

2 | Weitere Fortbildungen

Die zweite Voraussetzung sind weitere Fortbildungen. Jetzt denkst du bestimmt: Was soll das Christine?! Wie eintönig! Das kann doch nicht sein. Doch! kann sein. Und ich sag dir jetzt auch warum.

 

Im besten Fall haben wir als Coaches eine Grundausbildung. Wir haben eine gewisse Haltung, kennen Fragetechniken und ein paar Methoden. Und jetzt gehen wir hinaus in die Welt. In all die Teams und Organisationen. Wir könnten jetzt denken, wir seien fertig. Aber: Das wäre echt fatal!

 

Denn eigentlich geht es nach der Grundausbildung mit dem Lernen so richtig los. Deswegen nenne ich diesen Punkt auch gerne Phase 2!

 

Genau diese Phase ist so entscheidend, um zum Beispiel weitere Methoden zu lernen. Jetzt kannst du anfangen, dein Methoden-Repertoire zu erweitern. Es aufzubauen und auszubauen. Jetzt wird es für dich wichtig, immer wieder deine Haltung zu überprüfen und Feldkompetenzen zu erwerben. Und: Du kannst dich nun auch spezialisieren. In einem Gebiet, das dir liegt und das du gut kannst. Denn auch das zeigen die Ergebnisse der Studien: Coaches mit einem speziellen Angebot werden eher gebucht. Sie vertreten ein spezielles Thema und werden so eher als Experten wahrgenommen. (Vgl. Marburger Coaching-Studie 2013)

 

Was benötigen wir in dieser Phase also? Wir benötigen genau jetzt weitere Fortbildungen. Zum Beispiel Fortbildungen zu einem Spezialthema, Fortbildungen zu speziellen Methoden und Vorgehensweisen. Da gibt es so viele unterschiedliche Möglichkeiten, wie Design-Thinking, Lego Serious Play, Liberating Structures und vieles mehr. Und genau hier spielen auch aktuelle Trends und Entwicklungen unserer Arbeitswelt mit hinein, wie z.B. New Work.

 

Denn die Grundausbildungen behandeln in der Regel nicht aktuelle Trends und Entwicklungen der Arbeitswelt. Und damit lernen wir auch in unseren Grundausbildungen nicht unbedingt etwas über die aktuellen Herausforderungen, die Teams zu bewältigen haben. Dadurch kennen wir in der Regel auch keine passenden Methoden, die Teams darin unterstützen können, diese Herausforderung gut zu bestehen. Das bedeutet: Trotz Grundausbildung können wir in unserer Arbeit an unsere Grenzen stoßen. Von daher ist es wichtig, hier weiteres Spezialwissen und weitere Methoden zu lernen.

 

Noch ein Format dürfen wir hierbei nicht außer Acht lassen. Und das sind regelmäßige Reflexionsformate, wie Fallberatung oder Mentoring. Also Formate, in denen wir uns als Coaches selbst weiter beraten lassen. Denn gerade in der Praxis machen wir Erfahrungen mit Methoden und Vorgehensweisen, die mal funktionieren und die auch mal nicht funktionieren. Hilfreich ist es, sich einen Prozess, der da vielleicht mit einem Team gelaufen ist, einmal genauer mit einer weiteren Person anzuschauen. Den Prozess zu reflektieren. Oder auch einen Prozess gemeinsam vorzubereiten.

 

Und ja, warum ist das eigentlich so wichtig, um als Coach erfolgreich zu sein? Erstens ist das eigene Coaching oder Mentoring, das wir uns als Coach gönnen, natürlich ein Qualitätsmerkmal. Wir verbessern damit unsere Arbeit. Wir nehmen sie ernst! Und wir verbessern damit auch die Wirkung, die wir in Teams oder in der Arbeit mit Führungskräften erzielen. 

 

Und wenn wir uns weitere Methoden aneignen, ja, dann haben wir auch einfach noch mehr in petto. Und all das führt dazu, dass wir in unsere Arbeit noch mehr bewirken können und eine höhere Qualität aufweisen. Ich muss dir nicht sagen, dass Coaches dadurch gerne wieder gebucht oder sogar weiterempfohlen werden. 

3 | Das Mindset

Neben den ganzen Praktiken braucht es auch ein Mindset, das dieses stetige Lernen unterstützt und vorantreibt. Das heißt, wir als Coaches benötigen eine gewisse Haltung zu unserer Arbeit. Zwei Leitgedanken erlebe ich dabei immer wieder, die dazu verhelfen, dass ein Coach erfolgreich wird oder erfolgreich bleibt.

Erster Leitgedanke: „Dein Business ist eine Investition."

Dein Coaching-Business - oder deine Coaching-Tätigkeit - bedeutet, dass du regelmäßig investieren musst. Wie zum Beispiel in eine Grundausbildung oder in Fortbildung und Mentoring, um deine Arbeit zu verbessern. Und um deine Qualität aufrecht zu erhalten oder auszubauen. Wir kennen dieses Thema auch zur Genüge aus den Teams und Unternehmen, die wir begleiten. Wenn sich Teams oder auch ganze Organisationen verändern wollen, dann schauen wir mit ihnen darauf, was sie bereit sind zu investieren. Ansonsten kommen sie nicht voran. Ohne Investition in Zeit und mit Geld, können wir uns nicht verändern oder auch einen gewissen Qualitätsstandard nicht sicherstellen. Das bedeutet, Organisationen, die weiterhin am Markt bestehen bleiben wollen, die tun beispielsweise auch gut daran, ihre Mitarbeitenden fortzubilden. Ja, sie buchen im besten Fall sogar eine Prozessbegleitung oder ein Training bei dir. Das ist ihre Investition. Und das, was wir diesen Teams und Organisationen da empfehlen, das hört natürlich nicht bei unserem ganz eigenen Business auf. Du bist ja selbst dein wichtigster Mitarbeiter/deine wichtigste Mitarbeiterin. Das bedeutet schlussendlich: Genauso wie Teams und Organisationen in sich investieren, investieren wir auch in uns selbst.

Zweiter Leitgedanke: „Du bist niemals fertig."

Auch das können wir so schön von unserer Arbeit mit Teams und Organisationen ableiten. Da begegnet uns so manches Mal die Idee, dass ein Veränderungsprozess einen Startpunkt und einen Endpunkt hätte. Aber, wir wissen beide, dass es diesen Anfang und dieses Ende nicht gibt

 

Okay, vielleicht wechselt das Unternehmen mal den Coach - das ist sicherlich auch gut so. Aber der Prozess geht immer weiter. Denn Teams und Organisationen sind wie lebende Organismen. Sie sind ständig in Bewegung. Ständig im Prozess. Und daher auch niemals fertig. Und wir als Coaches sind auch lebendig. Wir sind auch niemals fertig. Wir sind in unseren Prozessen. Und jeder neue Auftrag mit jedem neuen Team ist immer wieder anders und bietet uns immer wieder neue Anlässe zum Lernen. Und damit auch Anlässe für unsere persönliche Weiterentwicklung. Wenn wir das verinnerlicht haben, dass wir immer weiter Schüler und Schülerinnen bleiben, dann halten wir uns auch offen, weiter zu lernen und in unsere Praxis immer besser und besser zu werden.

 

Und ja klar, so ein Mindset ist einfach die Basis dafür, dass wir uns als Coaches weiterentwickeln und in uns und unsere Arbeit investieren. 

Zum Schluss

Das waren auch schon die 3 Voraussetzungen für heute, die dazu verhelfen, dass wir als Coaches erfolgreich seien können. Eben weil wir mit diesen Voraussetzungen die Qualität unserer Arbeit sichern. Weil wir damit auch eine echte Wirkung in Teams und Organisationen erzielen können. Und weil wir damit auch die Chance haben, dass Teams und Führungskräfte durch unsere Begleitung echte Fortschritte machen.

 

Und wenn uns das gelingt, dann haben wir auch die Weichen dafür gestellt, dass wir unsere Tätigkeit professionell angehen, indem wir unsere Qualitätsstandards sichern. Genau das führt schlussendlich auch dazu, dass wir weitergebucht und weiterempfohlen werden und unsere Tätigkeit so immer weiter  und weiter geht.

 

Übrigens: Wenn du Lust hast, dich weiter auf den Weg zu machen, dann schaue auch gerne hier in meinen Angeboten nach. Neben Mentoring, (Online-) Workshops und Seminaren, hast du auch die Möglichkeit, neue Methoden für deine Coaching-Praxis in Webinaren zu erlernen. Für weitere Informationen, trage dich >>hier<< einfach in den Newsletter ein und du wirst informiert, sobald wir gemeinsam live gehen. 

 

Fühl' dich herzlich eingeladen, mit dabei zu sein. 

Bis zum nächsten Mal: Hab eine gute Zeit!

Christine


Quellen:

Brenner, F. (2016): Coaching across the Globe. The latest Developments to 2013. 

 

Deutsche Gesellschaft für systemische Supervision und Coaching e.V. (DGSv) . Infos unter: https://www.dgsv.de/

 

ICF Global Coaching Study 2016. Infos unter: https://coachingfederation.org/

 

3. Marburger Coaching-Studie, Philipps Universität Marburg. Weitere Infos unter: https://www.marburgercoachingstudie.de/

 

4. Marburger Coaching-Studie, Philipps Universität Marburg. Weitere Informationen unter: https://www.marburgercoachingstudie.de/

 

Rauen Coaching Report, weitere Infos unter: https://www.rauen.de/coaching-report/coaching-markt.html


Christine Neumann

Hi, ich bin Christine Neumann 

systemische Supervisorin und Coachin, Host des Podcasts Die Vision führt uns an!, leidenschaftliche Visionärin und New Workerin. In den sozialen Medien findest du mich bei instagram: @visionscoachin und facebook: @visionscoachin



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