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Ein Online Business als Coach aufbauen

Interview-Special mit Simone Weissenbach

Christine | VISION SESSION | Die Vision führt uns an! - Der Podcast für visionäre Team- und Organisationsentwicklung

Von überall aus auf der Welt ortsunabhängig als Coach:in, Berater:in oder Trainer:in arbeiten. Dieses Konzept von New Work ist durch die digitale Transformation mittlerweile auch in unserem deutschsprachigen Coaching Business angekommen. Doch was muss man beachten, um sich als Coach:in ein eigenes Online Business aufzubauen? Und wie schafft man es, in der Onlinewelt erfolgreich Fuß zu fassen?

 

 

Darüber spreche ich heute mit Simone Weissenbach. Sie ist Mentorin für Unternehmer:innen mit Online Education Business. Im Gespräch teilt sie mit uns ihren ganz persönlichen Weg. Simone erzählt uns, wie und warum sie vor 9 Jahren ihre Tätigkeit als Trainerin in die Onlinewelt verlagert hat und welches Mindset es braucht, um ein Online Business nachhaltig aufzubauen. Außerdem gibt sie wertvolle Tipps für den Start eines erfolgreichen Online Business mit.


Simone Weissenbach im Interview

 

 

Liebe Simone, erzähl uns doch zu Beginn einmal, was wir unbedingt über dich wissen sollten?

Simone: Ich bin Mentorin für Unternehmer:innen mit Online Education Business. Zu einem Online Education Business gehören zum Beispiel Online Programme, Online Kurse und Coaching Programme, aber eben auch Mentoring und Memberships. Der Fokus liegt nicht rein auf dem Thema Online Kurse oder Selbstlerner, sondern umfasst die ganze Bandbreite der Onlineweiterbildung. 

 

In diesem Bereich begleite ich Unternehmer:innen dabei, ihr Business aufzubauen und es sinnvoll zu skalieren. Also nicht im Sinne von „höher, schneller, weiter“, sondern um mehr Menschen zu erreichen und mehr Impact zu erschaffen. Aber auch, um für sich selbst mehr Freiheit zu haben.


Du arbeitest ja remote und kannst Leben und Arbeit vermischen, wie es für dich stimmig ist. Wie bist du dahin gekommen, das zu tun?

Simone: Es war tatsächlich eine absolute Notlösung für mich, online zu gehen. Ich war früher ganz klassisch Firmentrainerin. Das heißt, ich war im Angestelltenverhältnis in vielen Unternehmen als Trainerin unterwegs.

 

Irgendwann habe ich mich als Trainerin dann selbstständig gemacht und hatte in meinem alten Unternehmen die Chance, ein Traineeprogramm für Führungsnachwuchskräfte zu begleiten. Für mich war das ein unglaublich risikoloser Übergang in die Selbstständigkeit.

 

Nachdem ich ein paar Jahre als Firmentrainerin unterwegs war, kamen dann plötzlich die gesundheitlichen Themen ins Spiel. Sprich, ich hatte eine Bandscheiben-OP, nachdem ich gefühlt zwei bis drei Jahre Dauerkopfschmerzen hatte, die immer schlimmer wurden. 

 

Und dann war auf einmal alles anders. Ich hatte nach der Krankenhaus- und Reha-Phase dann zwar wieder fixe Training-Termine, aber es ging nicht so, wie ich dachte, denn ich hatte Schmerzen ohne Ende. Und dadurch waren die Trainings auch nicht mehr so wie vorher. 

 

Irgendwann bin ich dann zufällig auf das Thema Online Business gestoßen. Das ist jetzt ca. 9 Jahre her. Auf dem deutschen Markt waren Online Kurse damals noch nicht so etabliert. Doch je tiefer ich in das Thema hineingekommen bin, umso mehr habe ich gemerkt, dass es eine Möglichkeit sein könnte.

 

Ganz am Anfang habe ich mich dann auf den technischen Aufbau von Online Kursen fokussiert. Mit der Zeit sind dann auch die Themen Methodik, Didaktik, Konzeption bis hin zu Verkauf und Launchen von Online Programmen dazugekommen. Denn ich habe festgestellt, dass sich viele meiner Kund:innen schwer mit dem Verkaufen getan haben. 

 

Auf diesem unglaublich spannenden Weg habe ich mich bis heute immer breiter aufgestellt, weil ich gemerkt habe, dass mich eine konkrete Nische im Online Business auf Dauer nicht glücklich macht.

 

Für viele Coaches ist es noch ungewohnt, ihre Online- und Offlinearbeit zu kombinieren. Welche Vorteile siehst du hier?

Simone: Häufig werden on- und offline ja getrennt gesehen. Ganz nach dem Motto: „Entweder, ich bin offline aktiv und arbeite mit den Menschen direkt oder ich bin online.“

Aber es gibt ja auch die Möglichkeit, gerade bei längerfristigen Trainingseinheiten, Teilnehmer:innen online weiter zu begleiten oder zu Basic-Inhalten Videos und Unterlagen zu erstellen, die genutzt werden können. 

 

Man muss sich klar machen, dass die Teilnehmenden davon auch profitieren: Sie können sich die Inhalte immer wieder anschauen, sie können sie in ihrem Tempo erarbeiten, sie können die Lerninhalte von dort aus nutzen, wo auch immer sie in dem Moment gerade sind. 

 

Online und offline zu arbeiten hat beides großartige Vorteile. Gerade die Kombination aus beidem finde ich großartig, weil man sich das Beste aus beiden Welten herausziehen kann. 

 

Du teilst dir deine Arbeit ja selbst ein und bist deine eigene Chefin. Wie setzt du dir in deinem Online Business Grenzen?

Simone: Am Anfang habe ich noch keine Grenzen gesetzt. Denn online bist du immer erreichbar und kannst auch am Abend, am Wochenende oder im Urlaub Kundenanfragen mal so nebenbei beantworten. Das hat dazu geführt, dass ich zweimal kurz vor einem Burn-out gewesen bin, weil ich viel zu viel gemacht habe. 

 

Ich glaube, mein innerer Antreiber dafür war zu einem großen Teil das typische Angestellten-Mindset von: „Du musst hart und viel arbeiten…“

Außerdem war es am Anfang komisch für mich, relativ viel Geld mit etwas zu verdienen, was mir so leichtfällt und so viel Spaß macht. Denn diese Art zu arbeiten war vor 9 Jahren noch nicht so etabliert wie heute. Und solange mein Business noch nicht stabil aufgebaut war, hatte ich das Gefühl, ich muss mehr machen, um mir eine Sicherheit aufzubauen. 

 

Das war also ein ganz schöner Lernprozess von Non-Stop am Anfang bis hin zu heute, wo ich relativ wenige fixe Termine habe und in der Woche ungefähr zwanzig Stunden arbeite.

 

Die Onlinearbeit bietet ja eine unglaubliche Bandbreite an Möglichkeiten, von der Voll-Auomatisierung bis hin zum 1:1 Mentoring. Wie gestaltest du deine Onlinearbeit für dich?

Simone: Der Hauptfokus meiner Arbeit mit Unternehmer:innen liegt auf der sinnvollen Skalierung. Das bedeutet, ich überlege mir, welche Teile meines Online Business ich skalieren will. Zum Beispiel habe ich für mich gesagt, dass ich versuche, den Weg zu mir zu skalieren. Also das entsprechend neue Menschen auf mich aufmerksam werden, um dann aber immer noch die Zeit und den Spielraum zu haben, um im 1:1 Mentoring zu arbeiten. Mentoring mache ich natürlich nicht die ganze Zeit, aber gerade dieses Begleiten finde ich großartig und möchte es nicht missen. 

 

Genauso habe ich aber auch Gruppenprogramme, weil ich dabei in kürzerer Zeit möglichst viele Menschen begleiten und einen unglaublich hohen Mehrwert schaffen kann.

 

Mit sinnvoller Skalierung meine ich also auch die Frage: Will ich diese 100-prozentige Automatisierung haben? Und auch das ist kein Entweder-oder, denn wir können dazwischen so viel gestalten. Sei es beispielsweise ein Newsletter, bei dem wir eine bestimmte Nachricht über ein Tool an Tausende Kontakte verschicken können. Auch das ist ja in gewisser Weise eine Skalierung. Die Bandbreite der Spielräume ist also sehr groß. 

 

Simone, was muss man wissen, um ein Online Business erfolgreich aufzubauen? 

Simone: Viele Trainer:innen und Coach:innen, die aus dem Offline-Bereich kommen, haben zunächst die Herausforderung, ihre Online-Angebote zu verkaufen und genügend Menschen zu erreichen. Denn vorher waren sie es gewohnt, durch Weiterempfehlung an ihre Kund:innen zu kommen oder haben immer mit den gleichen Unternehmen gearbeitet. 

 

Wenn ich jetzt online gehe, muss ich mir die Frage stellen: Welche Menschen will ich erreichen? Denn wenn ich versuche, alle zu erreichen, erreiche ich im Endeffekt niemanden. Im nächsten Schritt muss ich mir eine Plattform überlegen, durch die Menschen auf mich aufmerksam werden, sei es ein Podcast, ein Blog, YouTube oder Social Media. Hier macht es Sinn, sich eine Hauptplattform zu suchen, auf die alles andere hinleitet, um sich nicht zu verzetteln. 

 

Eine Frage, die ebenfalls helfen kann, ist: Wenn jemand anderes mich weiterempfehlen möchte, für welches Thema tut er das? Es muss nicht immer eine fachliche Nische sein, sondern man kann auch eine konkrete Zielgruppe bedienen. 

 

Ich muss also wissen, wen ich mit welcher Plattform erreichen möchte. Außerdem brauche ich ein passendes Angebot, das genau diese Menschen begeistert. Und ich benötige einen entsprechenden Kaufprozess, wie beispielsweise einen Launch, auf den ich auf meinen Kanälen immer wieder aufmerksam mache.

 

Wieso macht es denn aus deiner Sicht Sinn, sich bei diesem Prozess begleiten zu lassen?

Simone: Heutzutage gibt es im Online-Bereich so viele verschiedene Tools und Wahlmöglichkeiten. Und umso mehr man in diese Onlinewelt eintritt, desto eher stolpert man über neue Wege und Strategien. Das ist einerseits toll, macht es aber auch schwierig, sich zu entscheiden. Außerdem bedarf es viel Zeit der Einarbeitung. Die Gefahr ist dann groß, sich zu verzetteln und den Fokus zu verlieren. 

 

Da hilft es sehr, jemanden zu haben, der einen ein Stück weit begleitet, Abkürzungen verrät und Möglichkeiten aufzeigt. Und das muss auch nicht immer direkt ein großes Mentoring Programm sein, sondern vielleicht auch ein Podcast oder ein Online Kurs. 

 


Simone Weissenbach

Simone Weissenbach

Dr. Simone Weissenbach unterstützt seit mittlerweile 9 Jahren vor allem Trainer und Coaches dabei, ihr Online Education Business mit Angeboten wie Onlinekurse, Coachingprogrammen & Co.  aufzubauen und sinnvoll zu skalieren. Dabei legt sie besonderen Wert darauf, sowohl bei der Entwicklung von wirksamen Angeboten, als auch bei deren Vermarktung mit ihren Kunden individuelle Wege zu finden, die genau zu ihnen, ihrem Angebot und ihren Kunden passen. Für mehr Freiheit, Impact und nachhaltigen Erfolg. Nicht umsonst lautet ihr Motto: Scale with ease. Your unique way. >> Hier kannst du Simones Podcast hören.




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