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Texten für Coaches und Teamentwickler

Die Kunst der klaren Kommunikation für mehr Aufträge | Teil 1 der Reihe „AuftragsExpress"

Christine | VISION SESSION | Die Vision führt uns an! - Der Podcast für visionäre Team- und Organisationsentwicklung


Texten für Teamentwickler

Im vergangenen November habe ich in meiner Newsletter-Community eine Umfrage geteilt, weil ich wissen wollte, wo die Leute derzeit in ihrem Coaching-Business stehen und was ihre größten Herausforderungen sind.

 

Die Ergebnisse waren mehr als eindeutig. 52,6 % der Befragten hatten angegeben, mehr Aufträge generieren zu wollen. Mehr als ein Drittel hatten zusätzlich zurückgemeldet, nicht genügend Aufträge zu haben, um als Coach oder Teamentwickler hauptberuflich selbstständig sein zu können. 

 

Das sind sehr interessante Zahlen, wie ich finde. 

 

Und ganz ehrlich: Schnell könnten wir denken, es läge am Markt, an der Weltlage und der Situation der Wirtschaft. Aber ganz so einfach ist die Sache nicht!  

 


Die Auftragslage von Coaches im Überblick

Wenn du mir schon etwas länger folgst, dann weißt du, dass ich Statistiken rund um den Coaching-Markt besonders liebe (ja, ich bin wirklich ein Nerd, was das angeht). Und die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache. 

 

Von den geschätzten 9.000 Business-Coaches in Deutschland (vgl. Stephan & Rötz 2018) sind nach der Rauen-Coaching-Marktanalyse aus dem Jahr 2023 ganze 65,8 % hauptberuflich selbstständig tätig. 12,5 % dieser selbstständigen Coaches haben freie oder feste Mitarbeitende beschäftigt. Lediglich 16,7 % sind im Coaching nebenberuflich selbstständig. Nur 5,44 % sind als Coach in einem Coaching-Unternehmen angestellt. (Vgl. Rauen et. al., 2023)

 

Das heißt: Die große Mehrheit der rund 9.000 Coaches auf dem deutschen Markt sind hauptberuflich selbstständig. 

 

Diese große Anzahl an selbstständigen Coaches würde es nicht geben, wenn es der Markt nicht hergeben würde. 

 

Im Umkehrschluss bedeuten diese Zahlen aber auch, dass wir den Grund für eine schlechte Auftragslage weder der Wirtschaftssituation im Speziellen noch dem Markt im Allgemeinen in die Schuhe schieben können (bitte entschuldige diese so plumpe Konfrontation mit den nackten Tatsachen)

 

Was unterscheidet also die Coaches mit einer dünnen Auftragslage von den gut gebuchten? Und wie kannst du es als Teamentwicklerin oder Teamentwickler schaffen, mehr Aufträge zu generieren?

 

Ich habe mir gedacht, dass ich dich gleich zu Beginn des neuen Jahres in diesem Bereich besonders unterstützen möchte. Zu dem Thema „Aufträge generieren als Coach oder Teamentwickler“ begleite ich dich jetzt hier in meinem Podcast mit einer Reihe. Und diese nennt sich: AuftragsExpress: Der Schnellstart-Guide für Coaches und Teamentwickler.

 

Diese Folge hier ist der erste Teil der Reihe. Ich plane gerade ungefähr 4 Folgen ein, in denen ich dir erzähle, welche Elemente du beachten darfst, um als Teamentwickler gut gebucht zu werden.

 

Zusätzlich gibt es zu dieser Reihe eine Masterclass auf meiner Website. Das ist ein kleines aufgezeichnetes Training, in dem ich dich noch intensiver begleite, damit du in diesem Jahr richtig gut gebucht wirst. Zu diesem aufgezeichneten Training gibt es auch ein Workbook, das du dir ganz einfach herunterladen kannst. Das Gute: Die Masterclass bekommst du für 0,- Euro.

Die Tipps und Kniffe, die ich hier in der Reihe und in der Masterclass mit dir teile, kommen natürlich nicht von ungefähr. Ich berücksichtige sie auch selbst in meinem Coaching-Business und sie sind ebenso ein wertvoller Bestandteil in den >>Strategie-Coaching-Sitzungen, in denen ich andere Coaches darin begleite, ihr Coaching-Unternehmen strategisch aufzubauen. 

 

Im ersten Teil der Reihe soll es um das Texten und um deine Kundenansprache gehen. Lass uns da jetzt einmal tiefer in dieses Themenfeld einsteigen.

Die Rolle des Textens bei der Verbesserung der Kundenansprache

Ich weiß, ich weiß …

 

…als Coaches und Teamentwickler wollen wir am liebsten nur eines: coachen und Teams begleiten.

 

Da liegt unsere Leidenschaft und am liebsten würden wir den ganzen lieben langen Tag nichts anderes machen, als Menschen in ihren Entwicklungsvorhaben zu supporten.

 

Mir ging es da am Anfang meiner Coaching-Tätigkeit auch nicht anders. Damals habe ich gedacht, meine Leidenschaft für das Coachen würde ausreichen, um als Coachin und Teamentwicklerin selbstständig sein zu können.

 

Aber: damit lag ich falsch! 

 

Wenn wir uns in diesem Feld selbstständig machen, benötigen wir neben unserer Expertise im Coachen auch noch ein paar weitere wichtige Skills. Denn (und hier kommt eine weitere Tatsache, der wir ins Angesicht sehen müssen), tolle Kompetenzen im Coaching oder in der Teamentwicklung alleine machen uns nicht erfolgreich. 

 

Es gibt da eine Sache, mit der wir in unserem Coaching-Business sogar viel mehr Zeit verbringen als mit dem Coachen selbst. Und hier lohnt es sich ebenso, richtig gut darin werden.

 

Die Rede ist vom Texten.

 

Hättest du nicht gedacht, oder?

 

Als Coaches und Teamentwickler schreiben wir fast den ganzen Tag. Wir verfassen E-Mails, Auftragsbeschreibungen, Coaching-Verträge, Trainingskonzepte, Sitzungsprotokolle, Evaluationsberichte und Website-Texte. Manche schreiben sogar noch Social-Media-Posts, Newsletter, Blog-Beiträge, Fachartikel in Zeitschriften oder >>Bücher (kleiner Wink 😉.

 

Kurzum: Das Schreiben füllt unseren beruflichen Alltag. 

 

Und es ist besonders wichtig, um unsere Angebote, Produkte und Dienstleistungen kommunizieren zu können und unsere Kundinnen und Kunden adäquat anzusprechen. Es hat hier eine relevante Rolle. 

 

Allerdings wird genau dieses (Be)schreiben von Angeboten sehr gerne vernachlässigt. Das fängt schon auf der Website an. 

Weg von Formaten, hin zum klaren Nutzerversprechen

Wenn ich so auf den verschiedenen Websites von Coaches und Teamentwicklern stöbere, dann sehe ich eigentlich immer die gleichen Texte. Gleich auf der Startseite werden die bekannten Formate wie Teamentwicklung oder Führungskräftecoaching (manchmal auch Supervision oder Mediation) erklärt, so als müsse der Besucher erst einmal eine Anleitung bekommen, was es mit diesen Formaten auf sich hat.

 

Da steht dann so etwas, wie: „Mein Name ist …, ich biete Teamentwicklung und Führungscoaching an. Teamentwicklung ist ein geeignetes Format, damit ein Team die Zusammenarbeit verbessern kann. Die Schwerpunkte der Teamentwicklung sind beispielsweise Rollenklärung und die Optimierung von Prozessen und Strukturen. Teamentwicklung setzt sich zusammen aus Workshoptagen und einzelnen Sitzungen, die in der Regel zwei Stunden in Anspruch nehmen.“

 

Und so weiter und so fort …

 

Falls du dich jetzt ertappt fühlen solltest, fühle dich bitte nicht schlecht. Viele Coaches und Teamentwickler, die ich kenne, starten mit solchen Texten auf ihrer Website. Da bist du definitiv nicht allein.

 

Gleichzeitig bietet diese Ausgangslage aber auch einiges an Verbesserungspotenzial, wenn du besser gebucht werden willst. 

 

Jetzt höre ich dich schon fragen: „Christine, was könnte man denn daran verbessern?“

 

Eine wichtige Ausbesserungsmöglichkeit von Texten auf der Website besteht darin, den Nutzen für den Kunden in den Mittelpunkt zu stellen. Also das sogenannte Nutzerversprechen glasklar zu kommunizieren.

 

Denn ein potenzieller Kunde kommt nicht auf deine Website, weil er eine Definition zum Thema Coaching und Teamentwicklung sucht. Also, er googelt nicht nach: „Was ist überhaupt Teamentwicklung?“, sondern weil er ein konkretes Anliegen hat. Ein Problem, das er im Team gelöst haben will oder eine Herausforderung in der Organisation, die angegangen werden muss. 

 

Und auch dann, wenn du als Teamentwickler weiterempfohlen wirst und die Person dich nicht von allein googeln sollte, hat diese Person recht wenig davon, wenn sie auf deiner Seite lediglich Definitionen zur Teamentwicklung, zum Coaching oder zur Supervision findet. Denn für den potenziellen Kunden bleibt die Frage anschließend trotzdem bestehen: Bist du die richtige Person, um das Anliegen anzugehen?

 

Es ist schon ein bisschen verrückt, dass dieses Beschreiben von Formaten vor allem im Dienstleistungssektor so weit verbreitet ist. Andere Branchen sind da einen gehörigen Schritt weiter.

 

Machen wir mal ein Beispiel: Sagen wir, du würdest irgendwelche Umbauarbeiten für dein Zuhause planen. Also gehen wir mal davon aus, du wolltest eine neue Wand in deinem Esszimmer hochziehen. Deswegen suchst du im Internet nach einem Maurer Fachbetrieb. 

 

Mit ziemlicher Sicherheit wirst du ein paar interessante Seiten im Netz finden. Und ganz bestimmt werden dort die Leistungen aufgeführt sein, wie beispielsweise „Massivwand-Neuaufbau“ oder „Stahlträgerverlegung“, „Umbau von Wohnräumen“ usw. 

 

Viele Maurer Fachbetriebe sind besonders geübt darin, das Nutzerversprechen in den Mittelpunkt zu stellen. 

 

Und weißt du, wie sie das machen? 

 

Sie stellen Vorher-Nachher-Bilder auf ihre Website. Das heißt, du als potenzieller Kunde kannst sofort sehen, wie das Ergebnis aussieht und hast gleich einen Eindruck davon, was dieser Maurer Fachbetrieb leistet. 

 

Du kannst deswegen auch ziemlich schnell erkennen, ob das der richtige Fachbetrieb für dich ist.

 

Okay, ich weiß, das Beispiel hinkt. Denn schließlich können wir in der Teamentwicklung keine Vorher-Nachher-Fotos machen und damit zeigen, wie die Ergebnisse unserer Arbeit aussehen.

 

Aber (und das ist ein wichtiges Aber): Wir können das Vorher und das Nachher beschreiben. In Texten. Mit Worten. Und damit unserem potenziellen Kunden ebenso vermitteln, was wir leisten.

 

So kann unser potenzieller Kunde herausfinden, ob wir der richtige Teamentwickler für ihn und sein Anliegen sind.

 

Was machen wir aber in der Regel? (Zugegeben, das ist schon ein bisschen verrückt) Wir definieren die Formate und beschreiben, was wir in den Formaten genau machen. 

 

Das wäre in etwa so, als würde der Maurer auf seiner Website erklären, wie er die Wand baut. Ich habe mal ChatGPT gefragt, wie es sich anhören würde, wenn ein Maurer seine Herangehensweise beschreiben würde. Und ChatGPT hat mir diesen Text als Antwort geliefert:

 

„Zuerst markiere ich den Verlauf der Wand auf dem Boden, dann grabe ich eine Grube für die Fundamente der Wand aus. Ich mische den Mörtel gemäß der Herstelleranweisung und bereite den Mörtel für die nächsten Arbeitsschritte vor. Die Vorbereitungen des Mörtels sind besonders wichtig, um eine neue Wand aufbauen zu können.“

 

Ich habe noch nie eine Website von einem Maurer Fachbetrieb gefunden, auf der solch ein Text stand. 

 

Aber als Coaches oder Teamentwickler machen wir recht häufig genau das. Wir beschreiben, was wir tun und wie wir es tun, anstatt das Nutzerversprechen - also das Vorher und Nachher - für unseren Kunden klar zu kommunizieren. 

 

Auf manchen Seiten beschreiben Coaches in langen Texten sogar ihre Haltung. Sie kommen dann mit Fachbegriffen daher und erzählen von der konstruktivistischen Sichtweise oder von ihrer lösungs- und ressourcenorientierten Haltung. 

 

Mit solchen Texten kreisen wir allerdings nur um uns selbst. Wir sprechen unser Gegenüber nicht direkt an. Wir kommunizieren eigentlich gar nicht mit dem Besucher unserer Website. Wir sind nicht bei ihm und bei seinem Anliegen. 

 

Ist das verrückt, dass das gerade uns Coaches so oft passiert, wo wir doch geübt darin sind, uns auf unser Gegenüber einzustellen und für unser Gegenüber da zu sein? Ganz ehrlich, ich finde, das ist schon ein wundersames Phänomen.

 

Um jetzt noch einmal zum Maurer Fachbetrieb zurückzukommen: Es ist mir völlig egal, wie der Maurer die Wand hochzieht und ob er dabei besonders lösungsorientiert vorgeht. Irgendwie gehe ich per se davon aus, dass der Maurer schon lösungsorientiert arbeitet – genauso gehe ich bei einem Coach davon aus.

 

Kleine Anmerkung am Rande: Ich würde es sowohl bei dem Maurer Fachbetrieb wie auch auf der Website eines Coaches merkwürdig finden, wenn dort stehen würde, dass die Person defizitorientiert vorgeht.

 

Als Kunde ist es mir aber nicht so wichtig zu erfahren, welche Schritte der Maurer geht und wie er den Mörtel anrührt. Mir ist nur wichtig zu wissen, ob er der richtige für mein Anliegen ist und ob er mir helfen kann, das von mir gewünschte Ergebnis zu erzielen. Eine neue Wand. Das ist alles, was ich wissen will.

 

Also lass uns an dieser Stelle mal ein kleines Fazit ziehen …

Fazit: Wie du deine Kundenansprache durch Texten verbesserst

Ein erster Schritt, damit sich ein potenzieller Kunde für dich entscheidet und du Aufträge generieren kannst, ist die glasklare Kommunikation deines Angebotes. Das bedeutet aber, dass du den Nutzen der Zusammenarbeit mit dir konkret kommunizierst. Und das auch auf deiner Website.

 

Dafür kannst du dich einmal folgendes fragen:

  • Welchen konkreten Nutzen schafft dein Angebot für deinen Kunden?
  • Wo steht dein Kunde im besten Fall nach der Zusammenarbeit mit dir?

 

Und weißt du, warum ich glaube, woran es liegt, dass wir das Nutzerversprechen so selten kommunizieren? 

 

Ich denke, es liegt daran, dass wir hierbei genau überlegen müssen, wofür wir mit unseren Angeboten stehen. 

 

Dabei berühren wir die Themen Positionierung und Nische. 

Und da steckt Arbeit drin. Reflexionsarbeit beispielsweise. Und Entscheidungsarbeit.

 

Darum wird es übriges im zweiten Teil der Reihe gehen. In der nächsten Folge werde ich dir erzählen, was es damit auf sich hat und dir von meinen Erfahrungen mit den Themen Positionierung und Nische berichten. 

 

Und falls du tiefer einsteigen willst, um jetzt im neuen Jahr gleich mehr Aufträge generieren zu können, dann hole dir den Zugang zur Masterclass >>AuftragsExpress.

 

Deine Christine 


Christine Neumann

Hi, ich bin Christine Neumann 

systemische Supervisorin und Coachin, Host des Podcasts Die Vision führt uns an!, leidenschaftliche Visionärin und New Workerin. In den sozialen Medien findest du mich bei instagram: @visionscoachin und facebook: @visionscoachin



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Christine Neumann auf dem Podcast-Cover

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