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Skalierung in der Teamentwicklung

So nutzt du Skalierungsmethoden im Team

Christine | VISION SESSION | Die Vision führt uns an! - Der Podcast für visionäre Team- und Organisationsentwicklung


Skalierung in der Teamentwicklung

 

Skalierungen werden in der Teamentwicklung recht häufig unterschätzt. Dabei können sie so viel! 

 

Ein Team hat vielleicht schon eine Vision entwickelt und möchte nun einzelne Maßnahmen bestimmen, um diese Vision zu erreichen? Kein Problem! Mit einer einfachen Skalierungsübung können wir Teams in ihren Prozessen begleiten und sie darin unterstützen, konkrete Handlungsschritte zu formulieren. 

 

Wenn du Lust hast, Skalierungen auch in deinen Teamentwicklungsprozessen zu integrieren, dann ist die neue Podcast-Folge auf jeden Fall was für dich. Wir sprechen darüber, was Skalierungen überhaupt sind, wie und wann du sie im Team einsetzen kannst und ich zeige dir eine meiner liebsten Skalierungsmethoden.

 

Komm`, wie steigen ein in die Folge! 

 


Haltung der Skalierungsarbeit

Vielleicht erst einmal zur Haltung und zum Hintergrund von Skalierungsmethoden: Das Vorgehen entstammt der lösungsorientierten Beratung, bei der es nicht darum geht, Ursachenforschung zu betreiben. Heißt: Die Lösungsorientierte Beratung interessiert sich nicht sonderlich für Probleme und deren Entstehung, sondern einzig und allein für das (Er-)Schaffen von Lösungen.

 

Die beiden Pioniere der Lösungsorientierten Kurzzeittherapie Insoo Kim Berg und ihr Mann Steve de Shazer, nutzten in ihrer Praxis recht häufig unterschiedliche Varianten von Skalierungsmethoden. Und alleine dieser Hintergrund zeigt uns schon, dass Skalierungen nicht dafür gedacht sind, Probleme zu fokussieren oder zu analysieren. 

 

Ein beliebtes Zitat von Insoo Kim Berg lautet: "Der Lösung ist es egal, wie das Problem entstanden ist."

 

Das bedeutet auch für uns und für unsere Arbeit mit Teams: Skalierungen kommen dann zum Einsatz, wenn wir mit Teams Lösungen kreieren wollen. Wer Ursachenforschung betreiben will, greift lieber auf andere Vorgehensweisen zurück. 

 

Definition von Skalierung

Die Skalierung wird definiert als eine Vorgehensweise, bei der die subjektive Wahrnehmung eines weichen Themas durch die Einordnung auf einer Skala geschult wird. Das bedeutet: Wir haben irgendein weiches Thema, wie z.B. Stimmung, Zufriedenheit oder Motivation und ordnen dieses Thema auf einer Skala ein.

 

Recht häufig verläuft die Skala von 1 bis 10, manchmal auch von 0 bis 10.

 

Angeblich sollen sich Insoo Kim Berg und Steve de Shazer niemals ganz einig gewesen sein, wo die Skala beginnt. Das soll uns aber nicht weiter stören. Du kannst selbst entscheiden, ob die Skala bei der 0 oder bei der 1 beginnen soll.

 

Die 1 (oder 0) bedeutet auf der Skala „niedrig“ oder „gar nicht“. Die 10 steht für „stark“ oder „vollzutreffend“. 

Was passiert jetzt, wenn wir ein weiches Thema auf einer Skala einordnen?

 

Dadurch, dass wir uns selbst fragen, wo wir mit unserer Zufriedenheit, mit unserer Stimmung oder Motivation auf dieser Skala stehen und verorten, schulen wir unsere Wahrnehmung.

 

Wenn ich meine Stimmung auf dieser Skala einordne, dann muss ich gut überlegen, welcher Zahl ich sie zuordnen würde. Ich kann mich dann in einem weiteren Schritt fragen, was diese Zahl für mich bedeutet, wie zufrieden ich damit bin oder was passieren müsste, um auf dieser Skala weiter hochzusteigen - oder auch abzusteigen.

 

Und damit kommen wir zu einem weiteren wichtigen Punkt: Die Zahlen führen nämlich Unterscheidungen ein.

 

Das ist so überaus wichtig, weil wir nur durch Unterscheidungen in der Lage sind, Dinge zu erkennen (wenn du dich zu diesem Phänomen weiter einlesen möchtest, kann ich dir das Gesetz der Form des britischen Mathematikers George Spencer Brown empfehlen. Übrigens: Die Systemtheorie nach Luhmann bezieht sich ebenso auf diese Theorie).

 

Was heißt das ganz praktisch: In dem Moment, wo ich dazu aufgefordert werde, meine Stimmung auf der Skala einzuordnen, beginne ich mit einem Unterscheidungsprozess. Liegt meine Stimmung eher bei der 7? Oder bei der 8? Was wäre die 7? Was wäre die 8?

 

Und so weiter und so weiter…

 

Auch wenn ich mich mit meiner Stimmung auf der 8 befände, könnte ich für mich konstruieren, was die 2 für mich bedeutet. Möglicherweise erinnere ich mich an Situationen, in denen ich meine Stimmung der 2 hätte zuordnen können. Allerdings kann ich für mich auch herausfinden, was ich brauche, um auf der 9 zu landen…oder sogar  auf der 10.

 

Genau hier wird der lösungsorientierte Ansatz der Skalierung direkt deutlich. Mithilfe der Unterscheidungen (die durch Zahlen eingeführt werden), kann ich für mich herausfinden, was ein Ziel-Zustand für mich bedeuten könnte und welche Stationen bis dahin zu gehen sind. 

 

Von der 7...auf die 8...auf die 9...auf die 10.

 

Okay, lass uns jetzt einmal klären, wie du Skalierungen in der Teamentwicklung einsetzen kannst.

Beispiele für Skalierungen in der Teamentwicklung

Skalierungsmethoden lassen sich an ganz unterschiedlichen Stellen in Teamentwicklungsprozessen einsetzen. Zwei einfache Beispiele für Skalierungen in der Teamentwicklung schauen wir uns jetzt einmal an.

Beispiel: Skalierung beim Ein- und Ausschecken

Einstiegsrunden mit Skalierungen sind der absolute Klassiker. Gleich zu Beginn, bevor es eigentlich losgeht, kannst du die Team-Mitglieder bitten, sich auf einer Skala zu unterschiedlichen Themen zu positionieren. 

 

Ich mache das übrigens auch sehr gerne. Sagen wir, ich bin zum ersten Mal in einem Team und wir haben so etwas wie eine Kick-Off-Veranstaltung. Dann nutze ich gerne eine Skalierungsübung gleich zum Einstieg.

 

Heißt: Ich bitte die Team-Mitglieder darum, sich eine imaginäre Skala im Raum vorzustellen. Ich sage dann zum Beispiel so was wie: „Stellen Sie sich vor, hier bei dem Fenster ist die 0. Sie steht für „sehr niedrig“ oder „gar nicht“. Und dort drüben bei der Tür, da ist die 10. Sie steht für „sehr stark“ und „vollzutreffend“.

 

Dann mache ich ein paar Statements und lade die Team-Mitglieder ein, sich zu diesen Statements auf dieser Skala zu positionieren. Ein erstes Statement könnte sein: „Heute bin ich richtig gut in den Tag gestartet.“ 

 

Was ist der Vorteil bei dieser Übung?

 

Die Team-Mitglieder informieren sich gegenseitig über ihre Stimmung. Sie stehen vielleicht bei der 8, sind voller Power und ausgeschlafen. Oder bei der 3, weil die kleine Tochter die Nacht über nicht schlafen wollte. Wir entwickeln so ein Verständnis, wenn einzelne Team-Mitglieder im Laufe des Tages vielleicht müde oder abwesend wirken und beziehen deren Stimmung nicht auf uns. 

 

Wir können in Einstiegsrunden aber auch die Zuversicht abfragen, dass die Veranstaltung zu tollen Ergebnissen führen wird. Oder auch die Freiwilligkeit. Etwa, in dem wir das Statement machen: „Ich freue mich heute hier zu sein.“ Das sind äußerst wichtige Fragestellungen für den Teamentwicklungsprozess.

 

Ich bin immer dankbar, wenn sich Team-Mitglieder offen und ehrlich niedrig positionieren (beispielsweise bei einer 2) und mir sagen: „Nee, ich bin nicht zuversichtlich. Wir machen jedes Jahr so eine Veranstaltung und es verläuft danach immer wieder alles im Sande.“

 

Wow! Prima!

 

Ganz ehrlich: Hier stecken überaus wichtige Informationen drin. Und ich kann an dieser Stelle auch noch weiter fragen: "Was müsste denn heute hier passieren, damit die Ergebnisse nicht im Sande verlaufen?"

 

Die Antwort ist mir meistens schon klar. Es geht i. d. R. um eine kontinuierliche Begleitung, oder darum, dass die besprochenen Dinge auch umgesetzt werden. Es ist allerdings äußerst wichtig, dass alle hören, was dieses Team-Mitglied zu sagen hat. Denn diese Antworten beinhalten schon Lösungsansätze für die Veranstaltung und darüber hinaus.

 

Genauso können wir mit Skalierungsmethoden auch auschecken. Das mache ich übrigens genauso gerne mit Statements: „Ich bin froh, dass ich heute hier war.“ „Ich bin zufrieden mit der Veranstaltung.“  Oder, oder ...

 

Vielleicht sind einzelne Team-Mitglieder, die zu Beginn der Veranstaltung nicht so zuversichtlich waren, nun oben auf der Skala angekommen. Oder umgekehrt! In jedem Fall erhalten wir (und die Team-Mitglieder selbst)  wertvolle Einschätzungen zum Teamentwicklungsprozess.

 

ABER: Das alles ist noch keine Teamentwicklung! Das ist der Einstieg in den Prozess - oder der Ausstieg. 

 

Von daher: Wie kannst du denn jetzt Skalierung für die Teamentwicklung nutzen, – also für den "echten" und "wirklichen" Prozess? Zum Beispiel um Veränderungsschritte mit den Team-Mitgliedern zu planen und konkrete Lösungsschritte zu konstruieren.

 

Eine Skalierungsmethode mag ich dir jetzt einmal genauer vorstellen.

Eine Skalierungsmethode für die Teamentwicklung

Sagen wir, du hast mit einem Team schon eine Vision erarbeitet. Das Team weiß, wo es hinwill. Es hat ein positives Zukunftsbild entwickelt. Vielleicht hast du mit dem Team ja auch den Zukunftssprung gemacht. Manche Teams überlegen dann, wie sie ihre einzelnen Schritte noch weiter konkretisieren können.

 

Was wäre der erste Schritt? Was wäre der zweite Schritt? Oder der dritte?

 

Um die einzelnen Schritte in Richtung Vision (oder Ziel) zu konkretisieren, eignet sich diese kleine Skalierungsmethode optimal. Und so gehst du dabei vor:

Ist-Zustand: Erste Positionierung zum Thema

Für diese Skalierungsübung lege ich die Skala einmal aus. Heißt: Ich belasse es nicht bei einer imaginären Skala, bei der ich die Leute im Prozess befrage, auf welcher Zahl sie sich gerade befinden, sondern ich habe die Zahlen beispielsweise auf große Moderationskarten geschrieben. Natürlich erkläre ich auch gleich wieder zu Beginn, was es mit der Skala auf sich hat und was die 1 (oder 0) bzw. die 10 bedeutet. 

 

Das Team hat in diesem Prozessverlauf bereits ein konkretes Thema definiert, woran es arbeiten möchte. Das kann natürlich alles Mögliche sein. Ein neues Führungsverständnis, ein neues Projekt, das die Schnittstelle in der Behördenlandschaft werden will, Homeoffice 2.0… und wie diese Themen alle heißen. 

 

Die Übung beginnt wieder einmal mit der klassischen Positionierung. Ich frage die Team-Mitglieder also, wo sie sich zu ihrem aktuellen Thema auf dieser Skala sehen. Die Team-Mitglieder wandern auf die Skale und positionieren sich dort. Die Teilnehmenden erhalten die Aufgabe, einmal in sich hinein zu spüren, was diese Zahl (der aktuelle Stand) genau bedeutet.

 

Anders als bei den Einstiegsrunden (oder beim Auschecken) gehe ich aber hier in keine Interview-Phase, sondern in eine Stillarbeit. Das heißt, die Team-Mitglieder kehren an ihren Platz zurück und schreiben auf, was ihnen auf der Skala, bei ihrer Zahl, alles eingefallen ist. 

 

Okay! So weit. Nächster Schritt. 

 

Eine kurze Gruppenarbeitsphase: Die Team-Mitglieder unterhalten sich zu dritt oder zu viert, auf welcher Zahl sie standen und was die Zahl für sie bedeutet. Du kannst es dir schon denken: Natürlich kann es sein, dass die Team-Mitglieder auf unterschiedlichen Zahlen standen. Es geht nicht um die Richtigkeit der Zahl, sondern um die unterschiedlichen Perspektiven. 

 

Vielleicht noch ein kurzer Hinweis aus meiner Praxis: Es passiert so gut wie nie, dass sich die Team-Mitglieder wild auf der Skala verteilen. Eine allgemeine Sichtweise ist in Teams schon zu erwarten. Auch wenn z.B. mache auf der 3 stehen und andere auf der 4. Was diese Zahlen bedeuten, ist häufig recht ähnlich. Manche sehen darin dann eher eine 3, andere eine 4.

 

Die Team-Mitglieder haben sich jetzt über ihre Sichtweisen unterhalten und sich – so könnte man es auch sagen – zu ihrer aktuellen Position so richtig eingeschwungen. Dann geht es zurück zur Skala.

Ziel-Zustand: Positionierung im positiven Zukunftsbild

Im nächsten Schritt bitten wir die Teilnehmenden, sich auf der 10 zu positionieren und wieder nur zu spüren, was die Zahl wohl bedeutet. Hier, bei der 10, kann die Vision verortet werden. Das positivste Zukunftsbild.

 

Die 10 hat ordentlich Macht. Manchen Teilnehmenden wird ganz heiß und sie können nicht lange auf der 10 verweilen. Anderen ist die 10 einfach to much. Sie rücken dann freiwillig von der 10 ab und gehen zurück auf die 9 oder auf die 8 mit der Erkenntnis, dass ihnen dieses Ergebnis völlig ausreicht (Ah ha! Interessant oder?).

 

Wenn sich alle ein bisschen eingefühlt haben, beginnen wir wieder mit der Stillarbeit. Jeder und jede schreibt auf, was die 10 bedeutet. Danach geht es erneut in die Kleingruppen. Wieder unterhalten sich die Teilnehmenden darüber, was die 10 bedeutet. Und es versteht sich von selbst, dass hier die Vision noch einmal so richtig zum Leben erweckt wird. Tatsächlich führt dieses Vorgehen auch so manches Mal zu weiteren Ideen und Konkretisierungen des positiven Zukunftsbildes.

Zurück zum Ist-Zustand: Ressourcen sammeln

Zurück aus der Gruppenübung gehen die Teilnehmenden erneut auf die Skala. Wir setzen wieder bei der Ausgangssituation an. Jedes Team-Mitglied positioniert sich wieder auf der Ausgangszahl.

 

Dieses Mal schauen wir aber alle in Richtung 0. Wir werfen einen Blick zurück und fragen die Team-Mitglieder „Was wurde schon erreicht?“ Denn da, wo sie jetzt stehen, ist i. d. R. nicht 0. Sie haben also schon etwas getan und erreicht, um der Vision näher zu kommen.

 

Wieder wird nachgefühlt. Wieder gehen die Team-Mitglieder zurück an ihren Platz und schreiben ihre Erkenntnisse auf. Wieder gehen sie in Kleingruppen. 

 

Noch eine Anmerkung dazu: Auch wenn wir denken könnten „Moment mal! Wir waren doch schon mal bei der Ausgangssituation“, der Blick zurück bringt noch einmal neue Erkenntnisse. Und er ist äußerst ressourcenorientiert. Es macht einen Unterschied, auf einer 3 in Richtung 10 oder in Richtung 0 zu schauen. Mit dem Blick auf die 0 erkennen wir unsere ersten Erfolge. Und die sind wichtig für die Motivation und für die weiteren Schritte. Wir sammeln Proviant für den weiteren Weg. 

Die nächsten Schritte konkretisieren

Okay, wenn das getan ist, gehen wir WIEDER zurück auf die Skala. Alle Team-Mitglieder gehen erneut auf die Ausgangszahl. Dieses Mal schauen wir auf die nächsthöhere Zahl. Ich bitte die Team-Mitglieder langsam und bewusst auf die nächste Zahl zu steigen.

 

Und dann…

 

spüren alle wieder nach. Was bedeutet diese nächste Zahl? Was hat das Team hier erreicht und gemacht?

 

Alle fühlen nach und schreiben ihre Erkenntnisse anschließend auf.

 

An dieser Stelle ändert sich allerdings das Vorgehen. Die Team-Mitglieder schreiben zwar in Stillarbeit auf, was die nächsthöhere Zahl bedeutet, sie gehen aber nicht mehr in Austausch-Gruppen. Wenn sie ihre Erkenntnisse aufgeschrieben haben, können sie auf die Skala zurückkehren und die nächste Zahl ausprobieren.

 

Und dann die nächste… und die nächste. 

 

Das ist immer ein ganz besonderer Moment, wie ich finde. Die Leute stehen auf der Skala, kehren an ihren Platz zurück und gehen dann wieder auf die Skala. Manchmal hört man ein „Moment mal!“ oder „Interessant". Ein richtig, richtig schöner Prozess ist das. Alles geht und sitzt und steht und geht und sitzt und steht. Will sagen: Da ist ordentlich Bewegung drin. 

 

Manche schaffen es, die Skala bis zur 10 hochzugehen. Sie haben dann für sich (und natürlich auch für das Team) herausgefunden, was die nächsten Schritte bis zur 10 bedeuten können. Andere wiederum bleiben erst einmal bei einer 6 oder 7. Kein Problem. Wichtig ist nur, dass sie zumindest den ersten nächsten Schritt erspüren konnten.

Sammlung und Sichtung der Ergebnisse

Wenn alle mit ihren Prozessen fertig sind, lade ich die Team-Mitglieder dazu ein, sich zu zweit zusammenzusetzen und einmal auf Moderationskarten die einzelnen Handlungsschritte und Maßnahmen festzuhalten, die ihnen in den jeweiligen Zahlen eingefallen sind.

 

Das bedeutet, die Team-Mitglieder unterhalte sich erneut über ihre Perspektiven und was die einzelnen Zahlen in Richtung 10 bedeuten. Alle Maßnahme und jeder Handlungsschritt wird von den Team-Mitgliedern einzeln auf Moderationskarten festgehalten. 

 

Und dann? Dann kommt die gemeinsame Sammlung der Ergebnisse. Die Team-Mitglieder ordnen die Handlungsschritte und Maßnahmen, die sie auf Moderationskarten verschriftlicht haben, den Zahlen zu. Alle Karten werden also auf den Boden gelegt.

 

Anschließend besprechen wir die Ergebnisse im Plenum. Dabei finden wir uns am Rand der Skala ein und besprechen die Ergebnisse Schritt für Schritt.

 

Die Besprechung dient der gemeinsamen Konkretisierung. Manche Maßnahmen und Handlungsschritte müssen vielleicht noch einmal verschoben werden (z. B. eine Zahl weiter oder zurück). Hier entstehen der Feinschliff und ein gemeinsames Bild zu den nächsten Handlungsschritten im Team.

 

Spätestens nach dieser gemeinsamen Besprechung haben die Team-Mitglieder eine ziemlich genaue Vorstellungen davon, was sie tun müssen, um ihr positivstes Zukunftsbild zu erreichen. 

 

Wie du an dieser Stelle mit dem Team weiterarbeiten willst, ist dir natürlich überlassen. Vielleicht gibt es zum Ende noch ein "wer macht was bis wann". Vielleicht werden aber auch nur einfache Verabredungen getroffen. Möglicherweise werden auch neue Arbeitsgruppen erstellt. Das alles kann möglich sein.

Abschluss

Fassen wir die einzelnen Schritte dieser Skalierungsmethode noch einmal zusammen:

  1. Ist-Zustand: Erste Positionierung zum aktuellen Thema 
  2. Ziel-Zustand: Positionierung im positiven Zukunftsbild
  3. Zurück zum Ist-Zustand: Ressourcen sammeln
  4. Die nächsten Schritte konkretisieren
  5. Sammlung und Sichtung der Ergebnisse

Für diese Skalierungsmethode solltest du dir mit einem Team mindestens 2 Stunden lang Zeit gönnen. Ist doch aber auch klar: Es ist ein intensiver Prozess. Dafür wird er den Team-Mitgliedern aber auch jede Menge neue Erkenntnisse und einen Fahrplan für den weiteren Entwicklungsprozess bescheren. 

 

Es lohnt sich also in jedem Falle, Skalierungen nicht nur für Einstiegsrunden oder für das Auschecken zu nutzen. Einzig und allein dafür sind sie wirklich viel zu schade. Wie eingangs erwähnt, kannst du diese Skalierungsmethode auch wunderbar mit anderen Methoden - wie beispielsweise mit dem Zukunftssprung - ergänzen. 

 

Also: Probiere sie gerne aus! 

 

Ich wünsche dir ganz viel Freude dabei.

Deine Christine 

 


Quellen:

De Jong, P./Berg, I. K. (2014): Lösungen (er-)finden. Das Werkstattbuch der lösungsorientierten Kurzzeittherapie. Dortmund: Verlag modernes Lernen. 

 

 

Schönwälder-Kuntze, T./Wille, K./Hölscher, T. (2009): George Spencer Brown: Eine Einführung in die "Laws of Form". Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.


Christine Neumann

Hi, ich bin Christine Neumann 

systemische Supervisorin und Coachin, Host des Podcasts Die Vision führt uns an!, leidenschaftliche Visionärin und New Workerin. In den sozialen Medien findest du mich bei instagram: @visionscoachin und facebook: @visionscoachin



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